ABSCHIED VON MARANS-ZÜCHTER ALBERT KALKS
+ Sept. 2015
Alle Plätze, auch die oben auf der Empore der Kirche im Nachbardorf Hotteln - das Gotteshaus mit dem romanischen Wehrturm stammt aus dem 13. Jahrhundert - waren bei der Trauerfeier zum Gedenken an Albert Kalks besetzt. Zahlreiche Rassegeflügelzüchter aus den Reihen des RGZV Algermissen, aus Nachbarvereinen, dem Marans-Club Deutschland sowie Freunde rund um die Kleintierzucht nahmen von ihm Abschied. Unser bekannter Marans-Züchter verstarb plötzlich im Alter von 69 Jahren. Das passierte ihm ausgerechnet auf dem Weg zu seinen Rassehühnern. Erst vier Tage vorher saß Albert Kalks noch inmitten von 24 Züchtern im Gartengelände des Vereinsheims zwecks Vorbesprechung für die nächsten Veranstaltungen im zweiten Halbjahr 2014. Der Schock saß tief, als die traurige Nachricht seine Familie überraschte, auch vieler seiner Zuchtfreunde und Weggefährten sowie die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in Hotteln. Algermissens Pastor Burkhard Kugelann würdigte in seiner Trauerrede die Verdienste von Albert Kalks um die Rassegeflügelzucht. Er sei ein anerkannter Züchter mit großer Ausstrahlung gewesen, sagte er und nannte einige seiner Stationen. Dann sprach RGZV-Vorsitzender Hans-Joachim Therburg über die außergewöhnlichen Leistungen dieses Marans-Züchters, der europaweit Zuchttiere und vor allem Bruteiersätze aus eigenen Beständen an andere Züchter weitergab. Hier einige Auszüge aus seiner Rede: Albert Kalks zählte zu den Paradezüchtern dieser beliebten und robusten französischen Landhühner-Nationalrasse. Erst vor einem Jahr war die Freude im Kreise des RGZV Algermissen groß, als die Nachricht eintraf, dass Albert mit zwei seiner Sätzen Eiern bei der internationalen Eierschau in Paris - dem Championat von Europa - erfolgreich beteiligt war. Er zählte zur Elite in den beiden Farbenschlägen „Schwarzkupfer“ und „Weiß“. Von den Marans-Verbänden bekam er die Medaille „Concours Europeen Paris 2013“ mit dem beigefügten Zertifikat überreicht. Bei der Beurteilung der Eiersätze durch Fachleute muss alles stimmen, das Gewicht und die geforderte Schalenfarbe dunkelrotbraun (schokoladenbraun) mit dunklen Flecken. Gleich danach: Albert Kalks lud den Sonderverein, den Marans-Club Deutschland, hierher zu einer Fachtagung ein. Bei den Eier-Bewertungen belegte er im Gesamtklassement Rang vier, wieder ein prima Ergebnis bei starker Konkurrenz. Der Vorsitzende des Marans-Club Deutschland, Dr. Hans-Dieter Buschmann aus Dingden (Landesverband Rheinland), übernahm die Ehrungen der Bestplatzierten, darunter auch Albert Kalks. Und weil der Algermissener Rassegeflügelzüchter die Tiere in seinem Gartengelände nebenan in Hotteln hält, gratulierte spontan auch deren Ortsbürgermeister Dirk Warneke als einer der ersten anwesenden Ehrengäste im Festsaal des Gasthauses Klug in Lühnde. Dass sein Heimatdorf noch zwei Tage vorher beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ den Spitzenplatz im Landkreis Hildesheim errang, hatte er nicht mehr miterlebt. Text und Bild: Gerhard Schütte
Die Marans-Bruteier lieferte Albert Kalks an Rassezüchter in ganz Europa. Das Bild zeigt die letzte Bruteier-Sortierung des RGZV-Züchters kurz vor seinem Tod.

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