Futterwissen
Das sollte jeder Geflügelzüchter und Geflügelhalter von der Fütterung wissen
Manchem unserer Geflügelzüchter, in noch viel größerem Ausmaße unsere Geflügelhalter,
die doch eigentlich auf einen reichen Ertrag ihrer Tiere rechnen, machen sich keine Gedanken
darüber, in wieweit das so manchmal lieblos hingestellte Futter unserem Geflügel bekommt.
Es ist nicht gleichgültig, ob man den Tieren das Futter als Korn oder in Mehlform hinstellt, nein, man muss auch die Vor- und Nachteile einer jeglichen Fütterungsart in Erwägung ziehen.
Bohnen sind stark eiweißhaltig, aber schwer verdaulich, werde auch nicht gerne
genommen. Geschrotet ist ein Mineralstoffzusatz notwendig.
Buchweizen eignet sich sehr gut zur Mast und ist leicht verdaulich, muss jedoch geschält
werden und ist als Grütze ein hervorragendes Kükenfutter.
Bucheckern haben einen geringen Eiweißgehalt, sind aber sehr fettreich und ein feines
Mastfutter. Müssen gedrückt oder geschält verfüttert werden. Mehr als 10 Gramm pro
Tag sollte man nicht verfüttern, da sonst sogar schon bei Großtieren Vergiftungserscheinungen
einterten können.
Blutmehl ist äußerst eiweißhaltig und muss den Tieren bei Legebeginn äußerst vorsichtig
gefüttert werden, da sonst Legeschwierigkeiten und Eileitervorfall auftreten können. Blutmehl
soll mit Fischmehl oder Milch gemischt werden. Auf die Entwicklung der Drüsen wirkt das Blutmehl sehr günstig und beschleunigt auch die Mauser.
Brennesselmehl ist der beste Grünfutterersatz und überhaupt sind Brennesseln in jungem
Zustand besonders zu empfehlen.
Buttermilch schier, süß oder dicklich sauer, immer sehr gut. Bis zu 125 Gramm sei die
tägliche Ration.
Comfreymehl, eine im Garten gern angelegte Futterpflanze, ist dem Seradella-, Luzerne- oder
Kleemehl gleichzusetzen. Es enthält Nährsalze und sind ca. 10 Gramm täglich dem Futter zuzusetzen.
Dari ist eine größere Sorte unserer Hirse. An Küken ist sie nur geschält zu verfüttern.
Vorsichtig! Bei Dari können leicht Schädlinge mit eingeschleppt werden.
Erbsen sind den Bohnen vorzuziehen, sie werden von den Hühnern geschrotet auch besser
genommen, aber auch bei Erbsen fehlen die Mineralstoffe.
Eicheln müssen erst getrocknet und dann geschrotet werden. Durch die leichte Erhitzung
beim Trocknen hat die Entschalung der Eichel bereits stattgefunden. Es ist ein
vorzügliches Mastfutter, aber trotzdem zur Verfütterung nicht zu empfehlen. Bei starker Eichelfütterung tritt eine Geschmacksbeeinflussung der Eier ein. Eicheln haben eine
stopfende Wirkung und verursachen Verfettung. Nicht schimmelig werden lassen.
Fliegenmaden sind ein sehr gutes tierisches Eiweißfutter und besonders für Küken zu
empfehlen. In eine Kiste mit Drahtboden, die etwas hochgestellt wird, kommt ein Tierkadaver
von wo aus die Maden herunterfallen. Achtung auf Amseln oder andere Madenliebhaber achten.
Fischmehl ist das beste Eiweißfutter, muss aber frisch sein.
Fleischmehl ist dem Fischmehl als Eiweißfutter gleichwertig.
Fleischknochenschrot ist ohne Fleischzusatz reines Kalkfutter, da es ohne Eiweißgehalt ist.
Gerste ist ein vorzügliches Winterfutter und sorgt für erwärmenden Fettansatz. Sie ist
den Kartoffelflocken gleichzusetzen. Die Sommergerste ist der Wintergerste vorzuziehen.
Hafer, in Form von Futterhaferflocken oder Grütze besonders zu empfehlen. Der Gelbhafer
ist weniger spelzenhaltig als der Weißhafer. Hafer verfüttert man am besten als Keimhafer. In
3 bis 4 cm starken Haferlagen, die feucht und warm stehen müssen, lässt man die Keime 2 cm
lang werden, um sie dann zu verfüttern. Auf Schimmelpilze muss geachtet werden!
1 kg Trockenhafer ergibt ca 1 1/2 kg Keimhafer.
Hanfsaat ist günstig zur Erzeugung der Brutlust.
Heublumen, möglichst ohne Unkrautsamen, im feuchten Winterfutter gut.
Kakaoschalen sind abzulehnen.
Kartoffeln haben einen geringeren Eiweißgehalt und sind als Füllfutter gut. Man verfüttere die
Kartoffeln zur Mast. Bei der Verfütterung von Kartoffeln ist eine Zugabe von tierischen und pflanzlichen Eiweißmitteln, sowie Zugabe von Kalk erforderlich. Keime sind nicht zu verfüttern.
Kastanien müssen wenigstens 24 Stunden in Wasser gewässert werden und sind dann bei
60 bis 70° Hitze (Backofenwärme) zu trocknen. Sie enthalten Bitterstoffe und giftiges Saponin.
Ein Schälen ist nicht notwendig, jedoch müssen die Kastanien geschrotet werden.
Sie besteht aus 25% Stärke, 8% Eiweiß und 7% Fett. Alle Wildfrüchte, auch Eicheln, sind
ungenutzte Futterquellen, deren Gerbstoffe und Saponine aber erst ausgelaugt werden müssen.
Kohlrüben sind genau wie Runkeln ein Ausweichmittel für Grünfutter, eine bessere Lösung ist
aber die Verfütterung von Mohrrüben, immer mit etwas Öl.